Präventive Aussenpolitik

Die neueste Publikation der Stiftung für Staatsrecht und Ordnungspolitik, welche von Prof. Dr. Michael Wohlgemuth verfasst wurde, widmet sich der Aussenpolitik unseres Landes. „Präventive Aussenpolitik im 3. Jahrtausend„, so der Titel der neusten Publikation.


Zunächst werden Grundbegriffe der Theorie und Praxis internationaler Beziehungen wie ‚Souveränität‘ und ‚Neutralität‘ präsentiert. Sodann wird anhand bisheriger Kleinstaatenforschung untersucht, welche Prioritäten kleine Staaten in der Aussenpolitik angesichts begrenzter Kapazitäten setzen. Über Bündnisse und Teilanschlüsse an Nachbarn versuchen diese oft, Souveränität nach aussen zu sichern und Marktöffnung von aussen zu erhalten. Autarkie und politische Abschottung sind keine Option. Aufgrund der starken Abhängigkeit von äusseren Rahmenbedingungen dominiert die Aussenpolitik in der Regel die Innenpolitik – anders als bei Grossmächten.
Konkret auf Liechtenstein bezogen werden verschiedene Meilensteine der Aussenpolitik dokumentiert und analysiert. Vor allem die vielfältige ‚Westbindung‘ an die Schweiz (seit 1923), die geschickte und glückliche Verhinderung eines ‚Anschlusses‘ an das Deutsche Reich (1938-1945), die Beitritte zu wichtigen multilateralen Organisationen (seit 1950) und nicht zuletzt der EWR-Beitritt (1995) werden als Erfolge der liechtensteinischen Aussenpolitik gewürdigt.

Nicht zuletzt mit Strategien des ‚outsourcing‘, ‚team-working‘ und ’networking‘ sowie kluger Prioritätensetzung gelingt es der Aussenpolitik des Fürstentums heute, mit knappen (vor allem: personellen) Ressourcen Souveränitätspolitik und Wohlstandssicherung in einem Ausmass zu betreiben wie wohl kein anderes Land vergleichbarer Grösse.

Hier gehts zum Radiointerview bei Radio L.

Präventive Aussenpolitik

In dieser Studie wird untersucht, wie es gerade Kleinstaaten gelingt, mit Mitteln der Aussenpolitik ihre Souveränität, Prosperität (und oft auch Neutralität) zu verteidigen. Begrenzte Kapazitäten und Machtressourcen erfordern das geschickte Setzen von Prioritäten, eine Bündnispolitik bis hin zu Teilanschlüssen und oft das Hintanstellen innenpolitischer Wünsche. Die Geschichte und Aktualität Liechtensteins zeigt, welche Bedeutung einer vorausschauenden und integrationswilligen Aussenpolitik zukommt.